Särge
Jeder verstorbene Mensch muss in einen Sarg gebettet werden.
Immer wieder werden wir gefragt, ob Verstorbene, die eingeäschert werden, auch in einen Sarg gebettet werden müssen. Ja, genau so ist es, jede und jeder Verstorbene muss in einen Sarg gebettet werden. Zum einen für den Transport im Bestattungsfahrzeug und zum Auffangen von etwaigen Flüssigkeiten und zum anderen zum Aufbewahren in Kühlräumen.
Für die Feuerbestattung wird der Sarg zudem schlichtweg als Brandmaterial benötigt. Alle unsere Särge haben keinen Auslaufschutz aus Kunststoff, wir haben uns für die ökologisch sinnvollere Variante entschieden und benutzen so genanntes Ölpapier.
Neben unserer Auswahl an Särgen gibt es aber natürlich die Möglichkeit der eigenen Gestaltung. Zu Lebzeiten kann man sich entweder selbst einen Sarg bemalen oder beauftragt eine Künstlerin oder einen Künstler.
Ein wirklich schönes Abschiedsritual ist das Bemalen des Sarges durch die Angehörigen. Das kann passieren bei einer Aufbahrung, dann liegt der Deckel des Sarges in einem extra Raum oder neben dem Sarg und jede oder jeder der mag, schreibt oder malt darauf. Oder der Sarg wird geschlossen und alle versammeln sich noch einmal und gestalten gemeinsam.
Wir haben aber auch schon leere Särge oder auch nur den Deckel zu Angehörigen nach Hause gebracht und dort wurde: Sich erinnert, gepinselt, konzipiert, wer bekommt welche Seite oder muss es einheitlich werden? Was wollen wir noch mitgeben oder was hätte der oder dem Verstorbenen gefallen? Fragen, die in dem Moment wichtig und heilsam sind, da darf dann auch schon mal gelacht oder geweint werden. Ins „Tun“ kommen ist ein guter Schritt in die richtige Richtung.
So entstehen Dinge, die einfach entstehen dürfen und von denen wir berührt werden, ein Enkel hat einmal angefangen, eine Sonne in die Innenseite des Sarges zu malen „damit Oma weiterhin die Sonne sehen kann“.